Diese Kunst

im Gehen zu bleiben
im Bleiben zu gehen
sich zu orten
wo kein Bleibeort




Stich um Stich

stickst du heute
am Saum deiner Zeit
Stich um Stich
mit Seidenfäden
der Gedanken
zauberst du Bilder
die dich beleben
Sternfäden ziehst du
durch den Saum deiner Zeit
dir einzufangen
ein  Stück Himmel




Wie Musik

Sich einschwingen auf Gott
Ihn erfahren wie Musik
Gott den Entgrenzten
heimholen unter die Haut


Wo ist der Himmel

fragst  du
wo wohnt Gott
der Vater unser im Himmel
wohnt er im Himmel über uns
im Himmel mit allen Gestirnen
wohnt er im wogenden Meer
im Wind der weiterzieht
in den Elementen lebendiger Natur

wo ist der Himmel
wo wohnt Gott
fragst du wieder und wieder
bis du ihn neu wahrnimmst
bis du erkennst:
Gott - Du bist der Himmel
der Himmel über mir und in mir
der Himmel der mich bewegt
der mich wach hält im Weitergehen



Sich überschreiten

im Bei-sich-sein
im Außer
-sich-sein

im Außer-sich-sein
im Bei-sich-sein


Fragmentarisches

immer schreckt dich
Fragmentarisches

immer brichst du neu auf
aus Verstörung

immer wächst Hoffnung
aus Trümmern



Erkenntnis

himmelhoch
hängt Erkentnis
im Baum

du musst dich
überspringen
zu ergreifen

das Licht



Die Wahrheit

die gilt
ist die eigene Wahrheit
die Wahrheit
die sich einschreibt
in dein Herz und Wesen
die Wahrheit
die lichtgespeist
Kreise zieht
i
n dich hinein
über dich hinaus
in eine Wahrheit
die gilt

 

Wo sie fließen

die Ströme lebendigen Wassers
wird fruchtbar die Welt
verwandelt sich ödes Land
in blühende Felder
eintöniges Geschehen
in sprühende Geschichte




Mein Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
an den Ursprung des Seins,
an seine schöpferische Kraft ,
an seinen heilenden Atem
in aller Zeit
und in meinem Leben.

Ich glaube an Jesus Christus,
in dem Gott wahr wurde,
so wie er in Menschen
wahr werden möchte..
An Jesus, der um des Lebens willen
den Tod auf sich nahm.

An Jesus, der um Gottes willen wagte,
Mensch zu sein,
und den Gott darum dem Tod entriß,  
dass er uns gegenwärtig bleibe für immer.

Ich glaube an den Heiligen Geist,  
den  Atem Gottes, 
der uns  frei macht,
Gemeinschaft erfahren lässt,
der uns trägt, der uns umtreibt
und  erfüllt mit neuem Leben.

                                                               

Sich erfahren im Tun

im kreativen Prozess
der überspringt
auf ein Gegenüber
mitzuspielen
zurückzuwerfen den Ball
der Bewegung bringt
zwischen dir und mir
im freien Tun
das ein Lachen wirkt
das Lachen befreiter Seelen

Gut zu wissen:

Gottes Freundschaft
ist von Dauer

du gehst dir
nicht verloren

du wohnst
im Geheimnis

du brichst auf
im Vertraue

du spürst Nähe
die trägt

du wagst Schritte
ins Ungewisse

Stimme am Dornbusch:

Ich bin der ich bin
bin das Feuer
das nie verlöscht
bin der Wind
der weht wo er will
bin dein Erwachen
bin dein Weg aus der Wüste
bin dein Flug in die Freiheit
Ich bin der ich sein werde
in dir




Nur einmal

erfassen was unfassbar
sehen was unsichtbar
erkennenn was unkenntlich
nur einmal
überborden ins Verstehen

Gott

meine Hütte
meinHaus
meine Burg
mein Fels
hinter Nebeln



Religionen

diese Aspekte
der Gottessuche
sag mir
wo wäre Gott
anderenorts
deutlicher zu finden
als in deiner Zuversicht




Baust du auf Gott

baust du am Himmel
Stein um Stein
Stufe um Stufe
Ziegel um Ziegel
ein Dach über dem Leben




Und dann


der Rückzug ins Eigentliche
auszuloten was gilt
im Zuge der Zeiten
Zerbrechlches zu verorten
im Gültigen



Momente

die dich tragen
dir eine Brücke schlagen
zwischen Heute und Morgen
zwischen Endlichkeit und Ewigkeit




Wachsen

heißt sich gründen
in den Grund des Seins
heißt unterwegs sein
zum Gegenüber in dir




Am Anfang das Wort

die Sprache
die Verständigung
unter den Menschen
im Wort ist Licht
im Wort ist Leben
Joh.1, 3-4




Wenn es dir gelingt

über den Berg
der Verständigung
zu kommen
wird die Luft leichter
zum Weiterwandern



Lebensprozess

Dein ganzes Leben ein Prozess
Schwerter umzuschmieden
zu Pflugscharen und
Spieße zu Sicheln
Jes.4,2




Weißt du

im Detail
liegt das Ganze
im Kleinen
das Große
im Konkreten
das Abstrakte
im Zeitlichen
das Ewige




Wo Gott Wurzeln schlägt
wächst ein Weg
weit über den Hoizont hinaus




Du

bist im Dahinströmen des Meeres
iim Licht des Tages
in der Dunkelheit der Nacht
im Rhythmus der Gestirne
im Geschehen der Welt
im Unglück - im Glück
im Tod - im Leben

Du bist der Du bist
eingebrannt
ins Gedächtnis
des Menschen




Utopia

Träume ins Heute holen
Träume einer menschlicheren Welt
ohne Macht und Monopol
ohne Hass und Häme
eine farbenfrohe Welt
eine vielsprachige

Worte aufspüren
für Freundschaft und Frieden
Worte wie warmes Brot




Grenzen

Unterwegs
über Grenzen schauen
sternhimmelweit
vielleicht
wächst aus Schauen
Vertrauen für alle Zeit




Begeisterung

Triebfeder
erfüllten Lebens
springlebendiger Geist
im Flug zu Höhen des Daseins




Erklär mir

das Böse
seinen Sitz
in der Seele
des Menschen
seine Allmacht
gegen die
Ohnmacht

erklär mir
die Ohnmacht
den Absturz
aus Himmeln
das Versagen
von Flügeln
der Un-Schuld




Aufbruch

Dem Ölzweig trauen
im Schnabel der Taube
den Fuß zu setzen ins Freie




Gott

fand seine Grenzen
im Menschen
sagtest du
vielleicht schuf er ihn
um mit jemandem
reden zu können
um sich selbst
wiederzufinden




Grübel-Ecke

Rückzug in die Grübelecke
Unverstandenes zu verstehen
Vieldeutiges zu deuten im Dunkel
Eindeutiges auszumachen
für die Rückkehr ins Licht




Sag mir (Haiku)

sag mir was Glück ist
die Schneeflocke Glück
so federleicht gewichtig




Glück

Ist kein Zufall
Glücklichsein
heißt leben
in der Balance
heißt den
Schlüssel finden
zum Sosein
wie du bist




Marlies

dein Zuhause
das Wort
das Gedicht
der Psalm

dein Zuhause
ohne Mauern
ohne Tapeten
ohne Türen

dein Zuhause
die Träume
die Bilder
der weite Raum




Zeit

wie die Zeit anhält
wie sie sich auflöst
im gelungenen
Augenblick




Aufgehoben

meine Zeit
deine Zeit
aufgehoben
im Netz
der Ewigkeit




Eine Bleibe

suche ich
gegen die Kälte
lehne den Kopf
an ein Versprechen




Ein Netz

möcht den Himmel
durchlöchern
mit Fragen
bis er mich auffängt
wie ein Netz
über dem Nichts




Mystik

Gotteserfahrung
die Feuer zündet
in Flammen auflöst
was das Leben lähmt



Engelsong
A.S.- J.v.Lingen

Wo wohnen die Engel
wo kommen sie her
fragst du 
als ob ganz sicher wär
sie stünden nur am Zeitenrand
fern von hier und unbekannt
im fremden Land
wo wohnen die Engel
sag   wo kommen sie her

weißt du ich hab gelernt
sie sind nicht so weit
nur eine Handbreit
von und entfernt
sind im Glück und im Gebet
wo ein Mensch alleine geht
stehn im Flügelschlag der Zeit bereit
stehn bereit

wo wohnen die Engel
wo kommen sie her
fragst als ob ganz sicher wär
dass jener Engel im Peradies
einfach seinen Posten verließ
mit erloschenem Schwert
wo wohnen die Engel
sag wo kommen sie her

weißt du ich hab gelernt
sie sind nicht so weit
nur eine Handbreit
von uns entfernt
geh einen Schritt über dich hinaus
strecke deine Hände aus
und sei im Flügelschlag der Zeit bereit
sei bereit
 


Was unzerstörbar

Gotteserfahrung
die zum Glühen bringt
die einbrennt
was unzerstörbar




Sichtbar

Was dich trägt
wird sichtbar
in deiner Kraft
zu tragen




Angelehnt

angelehnt
an den Himmel
fällst du nicht
ins Nichts




Segel setzen

Ich glaube
weil ich glaube
daß der Glaube
der Hoffnung
die Segel setzt




Ich ahne

Menschenmögliches
zwischen Menschen
aller Rassen und Nationen
zwischen Menschen
aller Generationen
zwischen Mann und Frau

Ich ahne
Menschenmögliches
im Unmöglichen
Menschenunmögliches
als Mögliches
unter dem Zuruf des Himmels




Unverletzbares

Sich tragen lassen
vom Wind der Zuversicht
schwerelos werden
unter den Schlägen
der Zeit

zentnerschwer dagegen
steht was niederdrückt
was verletzlichen
Flügelschlag lähmt

doch Unverletzbares
bleibt nicht liegen am Boden




Funkenschlag

Möchte mich halten
an ein Feuer
im Funkenschlag
bleiben
Glut schüren
für die kalten
Landstriche
der Hoffnungslosigkeit





Gott erfahren

Gott erfahren
als Kraft
zur Befreiung
aus Ängsten
als Kraft
zum Aufbruch
aus Enge
als Kraft
zum Sprung
aus dem Nichts




Wirf den Ballast fort

den sie dir umhängten
im Namen Gottes
denn Gott ist Freiheit
Er schenkt dir
die Flügel des Adlers
daß du Licht schaust
hinter den Wolken




Hinter Raum und Zeit

meine Zeit
deine Zeit
verloren
in Raum
und Zeit
meine Zeit
deine Zeit
aufgehoben
hinter Raum
und Zeit
als Handvoll
Ewigkeit




Mandala

Mit dem Alter
(wenn es glückt)
wird das Leben
rund wie ein Mandala

wenn es glückt
wach das Dasein
zu umrunden

wenn es glückt
im Kreislauf der Tage
die Zeit zu stunden




Schrittweise

entwächst du
dem Alltag
in neue Regionen
kein Bleiben
im Garten von Gestern
im Klamauk der Tage
du wagst den Aufbruch
über die Dächer
pulsierenden Treibens
als Durchbruch
zum Leben




Ordnung

Ungeordnetes ins Licht rücken
Ordnung erfahren
als Schöpfungsakt
als Aufstieg eines Phoenix
aus Asche




Verstehen

Wann wirst du loslassen
aufbrechen ins Ureigene
dich selbst übersteigen
ins Verstehen



Im weiten Raum
(nach dem Kirchentag 2001)

Laß mich
Sprünge wagen
-Adonai-
Luftsprünge
im weiten Raum
Sprünge
über die Hürden
des Nichts




Wir

wir
die Wesen
die aus Hoffnung leben

wir
die Wesen
die Träume brauchen wie Brot

wir
die Wesen
die ohne Hoffnung leer

und ohne Träume tot wären



Was wiegt

wächst in Zonen
zwischen den Zeiten
was bleibt bricht sich Bahn
im Bodenlosen



Bilanz

du ziehst Bilanz
nimmst wahr
was gewesen
ziehst zusammen
was zerstreut
deutest Dinge
aus der Distanz

du ziehst Bilanz
suchst Klarheit
im Ungeklärten
malst Konturen
ins Schleierhafte
hältst Heilloses
hilflos in Händen

du wagst den Versuch
der Versuche
Unversöhntes
aufzulösen
im Licht von Versöhnung




F
undsache:

Freiheit
Fundort:
Vertrauen


Ich spiele Dich

auf meinem Instrument
Ton um Ton
wirst Du mein Lied
nenn ich dich Namenloser
beim Namen
mit meiner Melodie




Schutzlos

der Mensch
unter dem vollen Tag
unter der leeren Nacht
ohne Rückhalt am Grenzenlosen




Hürden

die Lebensform finden
die dich hebt
über die Hürden
der Leere










 

 

 

 

 

 

 

 

Wo

ist Verlass
stirnhoch
die Fragen
herzhoch
die Antworten




Der Wunsch

stimmig zu werden
wie ein gestimmtes Instrument
den Tag   das Leben zu füllen
mit Tönen  die tragen




Himmelsstürmer

die wir sind
mit allen Sinnen
mit Hirn mit Herz und Seele
die Leiter angelehnt
an das hohe Gewölbe
Stufen zu ersteigen
ein Stück über uns hinaus




Gottsuche

sag mir
wo wäre Gott
anderenorts
deutlicher zu finden
als in deiner Zuversicht




Gott

Du bist der Du bist
Licht ist Dein Kleid
das Du uns alle Morgen
neu um die Schultern legst
Du bist der Wind
in den Segeln unseres Aufbruchs
Du bist der Fels im Fluss der Zeit
Du bist das Zuhause am Abend




Jedes Geilngen

aus Leidenschaft erblüht
aus Mühsal gewachsen
aus Andacht gesponnen
aus Denken gezündet
aus Wachsein geworden
jedes Gelingen
schenkt dir ein Lachen



Unsere Sehnsucht

hinter allen Wünschen
und Träumen
hinter Tod und Trauer
unsere Sehnsucht
die sich wie ein Band
durch die Tage zieht
unsere Sehnsucht
die einen Namen sucht
sich zu verankern
unsere Sehnsucht
heißt Gott




Dieser Traum

der alles auf den Punkt gebracht
alles Kämpfen Mühen Planen
ein Traum der dir Antwort gab
auf Rätsel und Fragen
ein Traum wie ein Licht
hinter Dämmer und Dunkel



Gedanken zu Joh.1:

Du - Gott
bist der Anfang aller Dinge
Du bist das Wort - das Leben schenkt
das hält - was es verspricht
Du bist das Licht in der Finsternis
Die Welt ist Dein Werk
doch Dein Geschöpf erkennt Dich nicht
Du selbst bist Mensch geworden
doch Du bleibst fremd den Menschen
wer Dich erfasst - dem geht ein Licht auf
und er bleibt in Deinem Licht
in Deiner Wahrheit
unter Deinem Schirm und Schutz




Gott
(zu Psalm 139)

Du großer Unsichtbarer
wer bist Du
und wo bist Du
was bedeutest Du
für mein Leben
gestern dacht ich Dich
als Beschützer
träumte Dich neben mir
mit tröstender Hand
heute spüre ich Dich
wie die Luft die unsichtbare'
die ich einatme
die mich erfüllt mit Leben
die mir Kraft gibt zum Leben

 


Psalm-Gebet zu Taufe:
Gott
Du unsichtbarer  Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du - der unsichtbare Begleiter
Du – Gott - der Atem unseres Lebens



Psalm-Gedichte

Du bist

im Dahinströmen des Meeres
im Licht des Tages
in der Dunkelheit der Nacht
im Rhythmus der Gestirne
im Geschehen der Welt
im Unglück - im Glück
im Tod - im Leben
Du bist der Du bist
eingebrannt
ins Gedächtnis des Menschen

 



Wieder ein neuer Tag

der vom Himmel fällt
wieder neue Stunden
die zu füllen sind
wieder Frust und Frohsinn
Steine im Weg
und Rosen am Rande
der betörende Duft
etwas von Dir
und Deiner Gegenwart



Du stehst, wo Du stehst

Die Stunden und die Tage
voll Lust und voller Plage
sie gehn dahin

Die Zeit, sie gleicht der Welle
die fortspült von der Stelle
an der du stehst

Die Jahre, die vergehen
sie bleiben vor Dir stehen
in Ewigkeit

Du allein stehst, wo Du stehst
zu wohnen wo Dein Atem weht
schenkt Leben mir



Gott

Nach Dir zu fragen
trägt meilenweit
an stille Strände
nach Dir zu fragen
holt heraus aus den Fesseln
des Festlandes
nach Dir zu fragen
zieht in den Sog
der Liebe

Zuversicht
Ps. 91

Gott
Du
unsere Zuflucht

Deine Wahrheit
Schirm und Schutz

Du alles in Allem
Du Alles im Nichts

Gott - Du bist das Licht

Du brichst durch Wolken
und Dunkelheit
Du erhellst den Horizont
der Gedanken
Du weitest den Blick
auf die Dinge des Lebens
Du löst aus Lähmung
weckst die Sinne zum Sehen
Du holst heraus
aus der Sprachlosigkeit
Du zündest ein Gebet
auf den Lippen
eins zu werden mit Dir

Gott

Du unsichtbarer  Begleiter
aller Menschenkinder
der Du den Tag schaffst und die Nacht
der Du das Leben schenkst und Licht
der Du die Sinne weckst zum Sehen
zum Hören zum Schmecken
Gott
lass uns Deine Güte schmecken
bleib Deiner Kinder Schutz und Schirm
erhelle den Horizont ihrer Gedanken
werde wahr in Deinen Geschöpfen
Du- der unsichtbarer Begleiter
Du- der Atem unseres Lebens
-

Heute ist gestern ist morgen

eingebettet ins Menschsein
ist der Mensch Mensch seit Anbeginn
dreht im runden Weltall seine Runde
heute gestern morgen
von Blitzen getroffen vom Mond belächelt
von Sternen umsäumt vom Wind getrieben
stürmt er voran und zurück
heute gestern morgen
sucht er sein Glück
sein Gesicht sein Selbst
seine Spur im ewigen Kreis
zu entkommen dem Nichts
heute gestern morgen
durchstreift er das Weltall
zu erkennen die Lichtspur die trägt
hinaus über Tage und Monde
heute wie gestern wie morgen



Weisheiten

die überdauern
die größte ist Gott
solange ich lebe
trage ich diese Weisheit
auf meiner Schulter
sie hinüber zu bringen
ins Blühen



Auf der Suche

Ich suche etwas
das überdauert
etwas Tagunabhängiges
etwas Zeitunabhängiges
auf dass lebendig bleibt
mein Tag meine Zeit




So leben

als ob es  I h n  gibt
als  ob Er wohnte über mir
neben mir    in mir
als ob ich Hand in Hand
gehen könnte mit Ihm
dem großen Unbekannten
dem Unsichtbaren
der sichtbar werden möchte
im Menschen

 

Im Heimatlosen

Heimat finden
in Augenblicken der Nähe
des Glücks der Stille hinter dem Sturm

im Heimtlosen Heimat finden
in Augenblicken von Weite
des Blicks hinaus über den Horizont

Gott ist da

wo Verstehen  ist
wo Liebe wärmt
wo Achtsamkeit schützt
wo Visionen vorantreiben
in eine neue Welt


Abtauchen

in die Stille hinter dem Tag
von fern deutlicher sehen
was bleibt was vergeht
im Ungewissen
Unwägbares neu wagen


Mitten am Tag

mit Gott sprechen
als sei er neben dir
nah und lebendig
als sei er ein Freund
ein Teil von dir
ein Gegengegewicht
auf der Waage des Lebens

 


Das Paradies

An der Tür des Tages
der unverschlossenen
wacht ein Engel
zwischen zwei Räumen

wohnt nah neben dir
im warmen Wort
in tröstenden Tönen
im Zuspruch der zündet

das Paradies
nur dies und kein anderes


Mystische Momente

Mitten am Tag der Schritt
über die Grenze des Fassbaren
sprechen wo niemand hört
singen wo kein Echo
Halt erfahren wo kein Halt
mitten am Tag



Weniger ist mehr

sich sammeln
um einzusammeln
in sich gehen
um außen zu bestehern
träumen
um wach zu werden
Bilderbuchbuntes
auf den Punkt bringen
immer ist weniger mehr




Denken

ein jeder lebt
wie er denkt
so wie er denkt
oder nicht denkt




Wenn du betest

wirfst du einen Anker
ins Unendliche

Halt zu finden
im Wirbel der Zeit




Warum - wozu

warum-
die Frage der Wehmut
der Verzweiflung
des Stillstands

wozu-
die Frage des Aufbruchs
des Blicks nach vorn
des Neubeginns




Alles zu haben

heißt leer zu werden
ohne Anspruch
die Fülle finden
in der Leere




Dein Weg

Schritt um Schritt
von Abschied zu Abschied
durch alle Abschiede hindurch
in ein erfülltes Sein



Meine Zeit

deine Zeit
aufgefangen
im Netz
der Ewigkeit




Faden des Lebens

ich sehe ihn
den unsichtbaren
den Faden des Lebens
an dem alle Tage hängen
sehe ihn vor dem inneren Auge
fadenfest an den Himmel geknüpft
wie er sich zieht durch die Zeit
fernüber von Horizont zu Horizont




Eine Weile

Eine Weile
werden wir uns
aufhalten
in dieser Welt

im aufrechten Gang
wenn er gelingt
kopfgetragen
solange der Kopf trägt

herzgebeutelt
solange das Herz schlägt
im Rhythmus
der ureigenen Uhr

eine Weile
werden wir bleiben
um weiter zu gehen
zu sicheren Ufern




Frage

Gehst du mit mir
meilenweit
durch die Tage
unterwegs
Gott ausfindig
zu machen




Hinter sieben Bergen

wohnt die Wahrheit
Windungen Wendungen
hinter der Stirn
kein Ankommen
in ihren Armen
immer bleiben wir
auf der Suche
bleiben im Bannkreis
der Wahrheit
wachsen ihr zu
als Suchende




Licht

hinter dem Dunkel
hinter dem Chaos
ein Mensch
als Licht der Welt
als Licht des Lebens
zu erhellen
das noch Unerhellte
der Schöpfung




Phönix

es möcht
ein Wundervogel aufstehen
Schatten vom Himmel zu tragen
Schatten zu wandeln in Licht




Schönheit

Schöpferhand die Schönes schafft
Schöpfergeist der Schönes sinnt
Schönheit die dich leis entrückt
In den geheimen Garten Eden



Suche

wie leicht verlierst du dich
aus den Augen

wo wäre der Ort
sich wieder einzusammeln




Wo

ist Verlass
stirnhoch die Fragen
herzhoch
die Antworten




Ortlos

sich nicht verlieren
in der Ortlosigkeit
einen Ort finden
für Herz und Sinne
einen Ort
für Kopf und Fuß
sich zu verankern
im Fortgehen





Allein das Herz

gibt den Dingen
Kontur und Farbe
allein das Herz
hält Verstreutes zusammen
holt Verlorenes heim
allein das Herz
kennt keine Grenzen




Dein Herz

ohne Mauer
in einer Welt
voller Mauern
dein Herz frei
in einer Welt
der Befangenheit
dein Herz weit
in einer Welt
der Beschränktheit
dein Herz offen
Unmögliches
möglich zu machen




Schau

wie alles
mirnichtsdirnichts
im Sand verläuft

wie alle
Wichtigkeiten
bald verblassen

wie alles
Geschehene
dennoch durchscheint




Mystik

Sinn entfalten
für Mögliches
im Unmöglichen
Gott
für möglich halten




Gewinn

teilen
um zu haben
sich lösen
um Neues zu entdecken
sich freischwimmen
um weiterzukommen
tanzen
um nicht festzuwachsen
singen
um nicht zu kapitulieren
fortgehen
um gegenwärtig zu sein




Entdeckung

Eigentliches entdecken
in der Vielfalt

Eindeutiges
im Undeutlichen

Befreiendes
im der Anbindung

Gewichtiges
im Leichten

Leichtes
im Gewichtigen

sich selbst entdecken
im Gegenüber




Von Lied zu Lied

ein Flug ins Offene
keine Fessel mehr
kein Gatter
zwischen Endlichem
und Unendlichen




Gebet

Guter Geist Gottes
lass uns Deinen Atem spüren
öffne uns Deinen Horizont
dass wir sehen mit Deinen Augen
dass wir deutlicher hören und
zielstrebiger handeln
in dieser Welt

auf dass wahr wird
was sein könnte:
ein neuer Himmel
eine neue Erde
ein gemeinsamer Tisch
Verstehen und Verzeihen

befreie uns von Fesseln
die uns lähmen
dass wir als Befreite
frei werden zum Flug
in Deinem Gefolge




Dieses Scheitern

an der Halbheit des Herzens
an zu schwachen Händen
an zu müden Füßen
an zu lahmen Flügeln
wie denn
es wäre die Ganzheit
der Gedanken
schon ein Sog
zu neuen Ufern




Impulse

Im Geräuschepegel der Zeit
eine Stimme ausmachen
hinter den Stimmen
eine Stimme deuten
im Gedränge
eine Stimme schützen
in der Schwebe
bis sie sich Raum schafft
im Herzschlag hörbar wird
Impulse zu funken zum Leben




Einzig die Sehnsucht

So viel Brüchigkeit
auf den Wegen voran
vollkommen
einzig die Sehnsucht
nach Gelingen




Versäumnis

nur eins nicht:
nur sich selbst
nicht versäumen

um nichts
zu versäumen




Gelassenheit

ist Lernen
zu lassen
was gelassen
sein kann




Bei sich sein (Haiku)

wenn du bei dir bist
bist du sehr nah dem Nächsten
bist du fern dem Nichts





Vielleicht

ist alles ganz anders
als du denkst
vielleicht
ist dein Auge geblendet
fasst nicht das Unfassbare
nimmt nicht wahr das Wahre
vielleicht
wohnt im Wunder
die Wahrheit




Siege

Ich glaube
an Siege über den Tod
Ich glaube
über das Leben hinaus
ans Leben










 




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