Etwas in mir

ist jung geblieben
bewegt sich auf
leichten Füßen
streckt sich zur Sonne
schwimmt gegen den Strom
hält mir die Stange
beim Sprung über die Zeit




Deine Welt

nicht schlüsselfertig
du musst sie erschließen
im Leben in der Kunst
in der Kunst zu leben



Das Leben

Ein Versuch
Dinge zu verstehen
sie ins Licht zu rücken
sie auf den Punkt zu bringen
dein Versuch
die Welt zu erfassen
die kleine um dich herum
die große im weiten Horizont
dein Versuch
dich zu erden dich zu himmeln
fußsicher flügelleicht
anzukommen im Verstehen




Der Lauf des Lebens

zwischen Stillstand und Aufbruch
zwischen jung erblühtem Augenblick
und fortdrängender Zeit
zwischen Bewahren und Loslassen
                                            
Der Lauf des Lebens            
zwischen Schlafen und Wachen
zwischen Bewähren und Wagnis
Wege bergab und bergauf
in die Weite befreiender Weltsicht




Das Maßband Zeit

das alle Dauer misst
die Dauer der Weltgeschichte
die Dauer der Menschheit
die Dauer deines Lebens
das Maßband der Zeit
hinter dem Dasein
hinter den Dingenhinter den Jahren
das Maßband Zeit
das das Chaos ordnet
das dem Dasein Kontur gibt
das dein Leben ins Maß rückt

 


Willkür

wie denn umgehen
mit der Willkür
in aller Welt
wie denn
Willkürliches
auf den Punkt bringen
Verzetteltes einfangen
Brüchiges bündeln
wie denn
Willkür auflösen
in Wollen





Wie anders

als mit geschlossenen Augen
kannst du erkennen
die Zeichen der Zeit




Dunkel das Wasser

iim Brunnen der Erinnerung
wenn du dich beugst
über den Rand
den steinernen
wird es lrbendig
spiegelt Gesichter
und tanzende Sterne
spiegelt Zweige im Wind
spiegelt dir Leben zurück




Vertraute Orte

wie sie verblassen
vor  neuen Horizonten
wie sie eingehen
in die Erinnerung
wie sie zu Märchen werden
zu Legenden die bleiben
bunte  Bilder aller Zeiten
Träume die sich erfülltenu
Träume die hängen blieben
 im Geäst der Vergangenheit

das Treppauf Treppab
durch die Tage
das Läuten der Glocke
an der Hintertür
der belebende Duft
des Flieders
im Garten
die Nische zum Spinnen
und Schreiben
die versteckte die blieb
als Zentrum aller Orte




Dein Leben

zwischen Staub
und Sternen
zwischen Gestern
und Morgen
zwischen Schlaf
und Wachen
für einen Augenblick
herausgelöst aus
dem Fluss der Zeit
erweckt zum Sein
unter dem Atem
des Himmels



Das Chaos zulassen

aus dem Nichts Neues schaffen
in die Irritation Klarheit bringen
in die Verzweiflung
den Wagemut
in die Trauer Töne der Auferstehung




Das Spiel geht weiter

und nie ist es aus:
Aus Morgen wird Abend
ein Jahr flutet ins nächste
Leben folgt auf Leben
Tod auf Tod
ewig wölbt sich
über allem Wechsel
der Himmel als Konstante
aufzufangen das Fortfließende




So viel Anerkennung

braucht der Mensch
bis er sich kennt
seine Maße
seine Möglichkeiten
sein Können
sein Versagen
seine Eigenheit
sein Ich




Zaungast

bist du hier
nichts dein eigen
die Welt dir geliehen
für eine Weile
sie zu füllen
mit Leben




Muße

schöpferische Pause
im Pausenlosen
in deinen Armen
wird Leichtes gewichtig
Gewichtiges leicht
schärfen sich die Sinne
zum Sehen
weiten sich Horizonte
zum Weitergehen




Der Mensch

einsamer Segler
im Ungewissen
aufgespannt
das weiße Segel
der Hoffnung




Erinnerungen

eine unsichtbare Kette
um deine Stirn
Perlen
die dich prägen
die dich schmücken
sonnentags
im gebrochenen Licht




Irrgarten

du kennst ihn
den Irrgarten vor Ort
immer irren wir
um uns herum
durch uns hindurch
an uns vorbei
bis wir im Wegegewirr
Halt finden
an festen Entschlüssen




Alles was du denkst

Alles was du denkst
ist längst gedacht
alles schon versucht getan
alle Wege schon gegangen

doch nichts
ist alles ohne dich
ohne dich alles nichts




Einmal

ist alles gesagt
das Nahe rückt fern
das Ferne nah

nichts bleibt
wie es ist

immer neu sagt sich
schon Gesagtes
neue aus




Neu eingenistet

nach all den Jahren
neu gezündet ein Herdfeuer
nah dem Herzen der Dinge




Philosophie

eintauchen
ins Meer
der Gedanken
untertauchen
auftauchen
mit Perltropfen
auf nackter Haut
festen Fußes
zu Ufern
der Wahrheit finden




Wer weiß

wo Wahrheit wächst
hinter Fragen
Meinungen
Meldungen
wer weiß
sie auszuloten
im wirren Geflecht




Funkenschlag

Möcht mich halten
an ein Feuer
im Funkenschlag
bleiben
Glut schüren
für die kalten
Landstriche
der Hoffnungslosigkeit




Impulsen folgen

im Gedränge
sich nicht verlieren
im Chaos
sich neu einsammeln
in der Kälte
Impulsen folgen
die wärmen




Gedankenspiel

Dieses Spiel
der Gedanken
dieses Spiel
im Spiel
des Lebens
das dich befreit
zum Sein




Kein Licht

Kein Licht
am Ende des Tunnels
ohne ein Feuer in dir
bleibt es dunkel




Neu eingenistet

nach all den Jahren
neu gezündet ein Herdfeuer
nah dem Herzen der Dinge




Im Alter

sich hochrichten
dem Himmel näher
als der Erde
deutlicher sehen
aus der Distanz
Beliebiges auflösen
auf den Nenner bringen
was zählt
einsammeln
was verstreut
verbinden
was unverbunden
ans Licht tragen
was trägt




Wohin

mit der Glut
die übriggeblieben

sie könnte fortzüngeln
neue Feuer zu entfachen




Frausein heute

mit der Wachheit des Kopfes
dem Sauerstoff der Träume
dem Feuer des Herzens
aufbrechen
wiederzufinden
was verlorenging
unter den Schlägen
der Geschichte
auf neu gewonnenem Terrain
wachen über dem Leben




Windlicht

Nebelschwaden über der Welt
ich such im Windlicht
einen Weg
hab noch Sand in Hosentaschen
hab ein Lied das weiterträgt




Verlaß (Haiku )

worauf ist Verlaß
im Verlassensein
von allen guten Geistern




Ein Haus finden

zu wohnen hinter
Tausendklang im Einklang
Freunde finden zu zünden
in der Kälte ein Feuer

Töne finden zu singen
gegen die Leere ein Lied




Eigentlich

ist alles nichts
wenn nicht
nichts alles wär
weil alles
aus dem Nichts
geboren




"Ich bin was ich bin"

bin Frau
bin ich
bin mir nah
bin mir fern
bin mir verloren
bin aufgehoben
bin gefangen
bin frei
bin Lust
bin Frust
bin Gedanke
bin Traum
bin ich-in dir
bin du-in mir
bin Freundin
bin Schwester
bin Feuer und Flamme
bin Asche
bin Bruchstück
gebrochen aus Sterngestein



Fazit

von dem
was ist
was war:

ein warmes Du
eine Wohnung
im weiten Raum




Distanz

Immer ein Stück
sich selbst
voraus sein
aus Distanz
Dinge deuten
sich selbst
erfassen
wie von fern




Ferne Ufer

es gibt kein Zurück
in die Welt der Unschuld

es gibt nur ein Weiter
zu fernen Ufern der Weisheit

hinter den vagen Wegstrecken
kalter Vernunft




Zürückfinden

immer neu
zurückfinden
zu dir
nach Verirrung
nach Schmerz
immer neu
Sprache finden
aufzulösen
Lähmendes
in dir




Verstehen

wann wirst du
loslassen
aufbrechen
ins Ureigene
dich selbst
übersteigen
ins Verstehen




Auf äußersten Zehenspitzen

das Helle retten
aus der Verrdunklung

das Weiche
aus der Verzerrung

die klare Kontur
aus der Asche

das Heile
vom Himmel holen
auf äußersten Zehenspitzen




Alles Suchen

ist Suchen
nach den Farben
des Regenbogens




Die Zeit

Wie die Zeit anhält
sich auflöst
gelungenen Augenblick



Chaos

kein geschlossenes Weltbild mehr
Chaos
das sich lichtet am Horizont
dem einzigen
hinter weltweiten Wegen




Weiterlauf

In Bewegung bleiben
im Dialog
dass sich nichts verhärte
dass sich im Spiel
der Gedanken
Positionen klären




Wo

ist
Verlaß
stirnhoch
die
Fragen
herzhoch
die
Antwort




S
ag mir

den Schnittpunkt
zwischen Bewegung und Sein
daß zusammenfindet
was sich sucht
daß Sein sich öffnet
zum Fließen
der Fluß hinfließt zum Sein




Was wiegt

wächst in Zonen
zwischen den Zeiten
was bleibt
bricht sich Bahn
im Bodenlosen



Leben

als ob der
Kosmos
dich wählte
zu bewahren
das zu
Bewahrende




Niemandsland

Die Stunden des Ankommens
in Niemandes Land
ich überliste den Tag berühre den Augenblick liebkose die Luft
ich singe
was weiß der Tag davon
der Augenblick die Luft
sie wissen nichts
sie lösen sich leise im Lied aus ihrem Niemandsland




Geburt

Mit jedem neuen Gedanken
der dich neu beflügelt
kommst du neu
zur Welt



Gelassenheit

ist
Lernen
zu lassen
was gelassen
sein kann

Diese Helligkeit heute

in der das Gestern
das Morgen aufgehoben

diese Helligkeit heute

dieses Alles im Nichts
dieses Alles in Allem




Sag mir

Wo wohnt die Wahrheit
an welchem Flusslauf
lässt sie sich nieder
lautlos Fuß zu fassen
neben der Strömung




J
eder Mensch

hat seine eigene Wahrheit
lebt aus den Tiefen
seiner Erkenntnis
besteigt die Höhen
seiner Möglichkeit

jeder Mensch
im Gang der Welt
als Bruchteil
eines Ganzen
ein Ganzes



 Aufzählung

möcht leben
nicht gelebt werden

möcht atmen
nicht beatmet werden

möcht denken
nicht gedankenlos werden

möcht fühlen
nicht gefühllos werden

möcht träumen
nie ausgeträumt haben




Überfällig

fällst du zwischen die Zeiten
zwischen die Stunden
bis du dir neu einfällst
als nicht überfällig




Was immer du denkst

bring es auf den Punkt
der Punkt beschließt
der Punkt öffnet
er bringt dich weiter
punktuell
ins Verstehen




Immer wieder

suchst du den Reim
auf Ungereimtes
die Lösung
für Ungelöstes
die Antwort
auf Unbeantwortetes
immer wieder
hängst du in Seilen




Eigentlich

ist alles
nichts
wnn nicht
nichts
alles wär
weil alles
aus dem
Nichts
geboren




Irgendwann

verschwimmen dir die Tage
fließen ineinander
wie Farben im Aquarell
irgendwann
rundet sich dein Leben
zu einem einzigen Tag
unter den Augen
des Himmels



Späte Zeiten

 Leben auflesen
wie buntes Laub
Leben begehen
wie Grenzland
im langsamen Lauf
Leben gewinnen wie Neuland
mit  klarer Stirn




Gesichtspunkte

so viele Gesichter
so viele Punkte
so viele Köpfe
so viele Fragen
Gesichtspunkte
wie Standpunkte
von Sternen
wie ein nächtliches
Netzwerk von Licht




G
edanken

Hinter deiner Stirn
die andere Welt

wo Gedanken schweifen
über den Horizont
der Augen hinaus






Mein Fenster zur Welt

was bleibt draußen
was dringt ein
hängt sich hinter die Stirn
nistet in Nächten
wärmt den Tag
legt sich als Träne
auf das Blank der Scheibe
Was bleibt draußen
was dringt ein
öffnet weit
mein Fenster zur Welt


Einmal

ist alles gesagt
das Nahe rückt fern
das Ferne nah
nichts bleibt
wie es ist
immer neu
sagt sich
schon Gesagtes
neu aus




Wann

Wann bin ich
wirklich Ich
nicht Schein
nicht Fassade
mir nicht fremd
wie ein Fremder
wie eine Fremde
mir nah
wie ein nahes
Gegenüber




Leben als ob

Leben als ob der Kosmos dich wählte
zu bewahren das zu Bewahrende

Leben als ob es auf dich ankäme
dass Chaos und Kosmos sich küssen

Leben als ob da einer wäre
dem du Rechenschaft schuldest

Leben als ob es kein als ob gäbe
im Blindflug des Vertrauens





Diese Kunst:

im Gehen
zu bleiben
im Bleiben
zu gehen
sich zu
orten
wo kein
Bleibeort




Weniger ist mehr

sich sammeln
um einzusammeln
in sich gehen
um außen zu bestehern
träumen
um wach zu werden
Bilderbuchbuntes
auf den Punkt bringen
immer ist weniger mehr


Wer neu anfängt

muss aufbrechen
mit neuer Brille
sein Labyrinth verlassen
über seinen Schatten
i
ns Freie springen
über sich lachen lernen
sein Gegenüber wahrnehmen
aus dem Blickwinkel
der Freundschaft




Eingeladen ins Leben

für eine kleine Spanne Zeit
wach und träumend
singend und traurig
beflügelt und lahm
ruhig und rastlos
hoffend und sorgenvoll
bei mir und außer mir
wie Welle wie Wolke
tagaus tagein im Taumel
dahintreibender Tage

eingeladen ins Leben
gehalten von Händen
des Himmels
bleibst du geortet für alle Zeit




Zeit in der Zeit

Kostbare Tage
wenn die Jahre gezählt sind

kostbare Stunden
wenn Tage abwägbar werden

Zeit in der Zeit
unverloren in aller Zeit





Das schwarze Quadrat

 in der Kunst der Moderne
zurückzukehren zum Anfang
im Schwarz zu finden
was wichtig
was dich weiter treibt
zum gelingenden Leben




Der Blickwinkel

 könnt es sein
du wächst  weiter
von Blick zu Blick
von Blickwinkel
über Blickwinkel
blickweit ins Verstehen





Tore aufstoßen

Wie viele Tore stößt du auf
um  Eigentliches zu erkennen
wie viele Länder durchstreifst du
um dein land zu finden
wie viele Träume träumst du
um anzukommen im Tag
der dein Tag ist
hinter allen Toren





Das schwarze Quadrat

 in der Kunst der Moderne
zurückzukehren zum Anfang
im Schwarz zu finden
was wichtig
was dich weiter treibt
zum gelingenden Leben




Der Blickwinkel

 könnt es sein
du wächst  weiter
von Blick zu Blick
von Blickwinkel
über Blickwinkel
blickweit ins Verstehen







Feuer und Flut

Zuhause sein
Im Verzehr-mich-Feuer
in der Befrei-mich-Flut




Der Eulenblick

der erhellende bei Nacht
der wache  zu erspähen
die Dinge im Dunkel
zu prüfen was sich lohnt
einzufangen   blickgenau




So viele Welten

in der einen großen Welt
so viele Schicksale
unter dem einen Himmel
so viele Puzzelteile
im ewigen Spiel des Lebens
wo ist Anfang wo ist  Ende
wo ist dein Platz
aufgehoben
im Gefüge aller Welten

 


Der runde Tisch

in der Welt
der gewichtige
der runde Tisch
hier und heute
der Menschen einlädt
sie festhält sie motiviert
zum Dialog dem wachen
dem weitertreibenden
in hellhöriger Runde




Wie eine Insel

das Alter
ferngerückt vom Festland
vergangener Zeiten
eine Insel
im Freiraum von Muße
gebündeltes Sein
hinter den Zeiten
wie eine Insel
das Alter
neu fündig zu werden
auf  Schatzsuche
an Stränden des Lebens




Nie hörst du auf zu träumen

auf dem Weg nach vorn
es gibt kein Zurück ins Gestern
es gibt nur ein Weiter
vielleicht an Strände
närrischer Vernunft
vielleicht an Ufer
vergessener Weisheit




Das Leben

ein Schatten nur
ein Buch mit Sieben Siegeln
ein kahler Ast zum Blütentreiben
unter dem Himmel der Hoffnung




Eine Weile

Eine Weile
werden wir uns
aufhalten
in dieser Welt
im aufrechten Gang
wenn er gelingt
kopfgetragen
solange der Kopf trägt
herzgebeutelt
solange das Herz schlägt
im Rhythmus
der ureigenen Uhr
eine Weile
werden wir bleiben
um weiter zu gehen
zu gesicherten Ufern






Schaust du dem Leben ins Gesicht

erkennst du seinen Glanz
seine  Falten seine Narben
Lebendiges und Lähmendes
die Nöte das Glück
Fesselndes  und Befreiendes
wie löst du es auf
das Rätsel des Lebens
kommst ihm auf die Spur
im Lauf durch die Zeit
liest das Erlösende
entzifferst eine Antwort
in seinem Gesicht




Erinnerung 

wie blassblaues Blühen am Weg
 wie Wetterleuchten von weither
 fortziehende Wolken am Horizont
 Erinnerung
 an tragende Töne und Worte
 an Bilder in Kopf und Herz
 Unverlorenes am Ufer der Zeit
 Erinnerung
 ein buntes Mosaik dieser Welt
 ein Teppich unter deinen Füßen
 tief eingesponnene Fäden aus Licht



Ballspiel der Erinnerung

mal springt er hoch
mal springt er weit
rollt dir davon
der Ball der Erinnerung
du gehst auf Suche
holst ihn zurück
hältst ihn fest
spielst das Spiel der Erinnerung
alle Tage neu
bleibst in Bewegung
im Sprung über die Zeit


Chaos

 vor den Türen des Tages
hinter den Stunden
den flüchtigen
den heilen
den verlorenen
Chaos
aus dem dir Leben erwächst
unter dem heimlichen Kuss
des Himmels

 

 

Fazit 

gelacht
geweint
gefragt
gefehlt
gegrübelt
getastet
gesucht

gerungen
gesprungen
geliebt
geherzt
gescherzt
gehalten
getragen

gesungen
gesponnen
geflogen
gestrauchelt
geglaubt
gestrandet
gelandet

gelebt

 

Von Kopf bis Fuß

brüchig das Leben
gefährdet und stark
geladen mit Energie
und hilflos im Schmerz
von Kopf bis Fuß
verloren im All
eingenistet im Heute
lebendig und  wach
auf der Suche nach Flügeln
Brüchiges hochzuheben

vom Boden


 Wellengang

Immer wieder neue Wellen
die ans Ufer der Zeit schlagen
kühn aus dem Gedankenmeer
immer wieder neue Wellen
die sich überschlagen
sich aufbäumen
sich verlieren im Sand
welcher Gedanke bleibt
im Gang der Welt
im Lauf des Lebens
welcher Wellenschlag
spült ihn dir zu
unverloren im Sand



Alles ist Übergang

nichts bleibt wie es ist
eine Stunde fließt in die andere
jeder Schritt schiebt dich weiter
in ein ungewiss Gewisses
die Kindheit bläst ein Wínd hinweg
die Jugend ein Wachtraum
das Alter ein kurzes Anhalten
ein letztes Atemholen auf Fährten
zwischen Hier und Dort




Möcht weiser werden

auf meine alten Tage
das Leben deutlicher sehen
aus  der Distanz
zu erkennen was lebenswert
zu erfassen was befreit
zum Flug durch die Zeit

 

 

Das Gedächtnis

das Bilder an Land schwemmt
aus den Tiefen der Erinnerung
sie aufhäuft verschiebt
durcheinanderwirbelt
vereinzelt aufdeckt
all die Bilder des Lebens
wie Fundstücke
du hebst sie auf
setzt sie neu zusammen
Land zu gewinnen
im kreativen Spiel
des Erinnerns





So ist es

Jeder sucht seine Statistik
zu beweisen was nicht erwiesen
jeder sucht seine Erklärung
zu erklären was nicht erklärbar
jeder sucht seine Antwort
auf die Rätsel des Lebens
die unbeantwortbaren
jeder sucht Stimmiges
hinter dem Unstimmigen
Unverständliches zu verstehen




Komm, wir träumen weiter unsern Traum

solange sich die Erde dreht
solange unser Atem geht

komm, wir träumen weiter unsern Traum
solange die Sonne uns lacht
solange der Mond uns müde macht

komm wir träumen weiter unsern Traum
solange uns Träume gegeben
solange wir rätseln am Leben

komm, wir träumen weiter unsern Traum
solange vernebelt die Welt
solange ein Traum den Tag erhellt


Lass es zu

dass du so bist wie du bist
eingebunden in diese Welt
wachse zu dir hin
werde der du gedacht bist
in deinem Raum in deiner Zeit
Lass es zu
dass das Leben ein Wachsen ist
ein mühsames zu dir hin
ein Suchen Fragen Vergewissern
wo die Winde wehen die dich
vorantreiben hin zu dir




Deine Zeit

eingefangen im Wirbelwind
ruheloser Tage und Stunden
du drehst dich im Kreise
im Karussell rasender Rundläufe
treibst fort im Lärm betörender Töne
im Strudel verstörender Strömungen

deine Zeit
sie wird zu deiner Zeit
losgelöst vom Lärm in die Stille
herausgewachsen aus der Leere
in hellwache Träume
befreit aus störenden Strudeln
im Ausstieg aus Zwängen




Zurückgeworfen

WOHIN wirst du zurückgeworfen
in Krankheit in Trauer in Schuld
in welchem Loch landest du
welche Tiefe verschluckt dich
welche Kräfte fangen dich auf
kein Loch zu tief
keine Tiefe total
du findest dich wieder
entdeckst dich neu
versteckt im Bauch eines Wals

 


Die Wirklichkeit

gibt es sie
was ist Wirklichkeit
wo ist sie zu finden
unter den Füßen
hinter der Stirn
wie wächst sie sich aus
über Tag und Nacht
Gestalt zu gewinnen
in dir

 


Ortlos in der Schwebe

der Mensch
ortlos in der Schwebe
zwischen Ich und Welt
kein Halt kein Gewisses das trägt
der Mensch
immer auf der Suche 
nach einem Ort
befreiender Gewissheit

 

Blick in die Zukunft

Es wird sein wie immer
es kommt ein Tag
es kommt eine Nacht
die Sonne wird die Welt umarmen
der Mond wird sie
umlächeln von weit
Sterne blitzen auf
in glücklichen Augen
Sorgen türmen sich zuhauf
Menschen werden stürzen
und wieder aufstehen
sie werden tanzen werden lachen
in Liebe fallen und in Leid
sie werden singen und weinen
in tausend Nächten träumen
vom Glück  von guten Geistern
die hilfreich die Hand reichen
zum Lauf ins Gelingen




Was gilt   was trägt

Zittergras sind wir
Zittergras im kargen Boden
wilden Winden ausgesetzt
zitternde Halme mt kleinen Ähren
wie Herzen verloren im All
stark in der täglichen Erfahrung
von Ausgesetztsein und Kampf
stark in der Suche nach Kräften
das Dasein zu verankern
in tieferen Schichten

 

 

Lichtpunkte

sind es
die du suchst
ein Leben lang
Lichtpunkte über dir
Lichtpunkte in dir
Lichtpunkte die dir
den Weg erhellen
ins Reine zu kommen




Ein Stück hinter dem Mond

 bleibst du
ein Leben lang
er läuft seine Bahn
ohne Schwindel
du hältst nicht Schritt
mit seinem Lauf
bleibst hinter dem Mond
ein Leben lang
im Leerlauf
im Stillstand
im Laufschritt
bleibst atemlos hinter ihm
im Bannkreis seiner
bahnbrechenden Rund




Mehr geht nicht

als du selbst zu  sein
im Rahmen deiner Welt
dich zu finden
dich zu bündeln
unter dem Bogen
der Versöhnung




Sieht so Leben aus?

Sich drehen im Karussell
im ewigen Rundlauf
tagaus tagein
kein Ausstieg kein Halt
Neues zu überdenken
Zelte zu bauen
für Bewährtes
am Rand deiner Tage




Von Zeit zu Zeit

 der Welt verloren gehen
in Träumen
den Lärm der Stunden
unterlaufen
die rotierende Zeit
überspringen
von Zeit zu Zeit
der Welt verloren gehen
um neu anzukommen




Was du brauchst

ist Übereinstimmung
ist der Zusammenklang
von Körper und Geist
von Körper und Seele
Erkenntnis die klärt
Erfahrung die freimacht
Licht das erhellt
Töne die dich tragen
über die Zeit




Wie denn

stimmig werden
in aller Unstimmigkeit
wie denn
Klänge bringen
ins Chaos um dich herum
wie denn
Nebelwelten aufreißen
den Himmel zu gewinnen
den stimmigen




Es gibt Zeiten

da wohnst du im Nichts
gehst ein dort und aus
in leergefegten Stunden
es  gibt Zeiten
da gibst du dem Nichts
ein Gesicht
weckst die erstarrten  Geister
pflanzt Bäume
pflanzt Blumen
füllst mit Lachen mit Leben
die leergefegten Stunden




Schüre die Glut

Geh und schüre
die Glut in dir
die vergessene
gegen die Kälte



Zeit

die knappe Ressource
wenn die Jahre gezählt sind
die Tage länger werden
und die Nächte kürzer
wenn alles zuwächst
auf einen Punkt
auf den Schlussakkord
den Ausklang des Lebens
wenn Töne nachklingen
durchs Erinnern ziehen
wie Weggefährten
nenn es hohe Zeit
wenn Zeit sich erfüllt



Das Leben

ein Versuch
Dinge zu verstehen
sie ins Licht zu rücken
sie auf den den Punkt zu bringen

ein Versuch
die Welt zu erfassen
die kleine um dich herum
die große im weiten Horizont

ein Versuch
sich zu erden sich zu himmeln
fußsicher flügelleicht
anzukommen im Verstehen




Die Glut

die geheime
sie erlischt nie
sie züngelt weiter
bewahrt  Licht
in feurigen Funkten
zaubert Wärme
dir neu in den  Tag




Denkfäden

 wo sie dir
nicht verloren gehen
wo du sie auffängst
Faden um Faden
wo du sie verknüpfst
zum bunten Gewebe
bleibst du eingewirkt
ins Bild der Welt



Du solltest leichter werden

mit den Jahren
zum Fliegen bereit
dich lösen aus  Netzen

du solltest leichter werden
nach dem Lauf durch die Zeit
nichts bleibt wie es war
nichts bleibt  wie es ist

du solltest leichter werden
l
eicht wie die Luft
nach lauten Gewittern
l
eicht wie der Vogel im Wind

"Welterklärer"

wer denn
könnt je die Welt erklären
das große Spiel
der abertausend Kräfte
die da binden und zerreißen

 wer denn
könnt je die Welt verstehen
die komplexe
eingebunden und frei
mitgerissen vom Strom der Zeit

 wer denn
könnt je die Welt erklären
die unerklärliche
ohne geschenkte  Klarheit
die dir Unerklärliches klärt




Die Intelligenz
aus der Glut der Sterne

die Wärme
aus dem Speicher der Sonne

die Träume
aus dem Spielfeld des Mondes

die Energie
aus der Kraft der Stürme

der Laufschritt
aus dem Tempo der Wolken

die Hoffnung
aus dem Mysterium des Himmels

 

 

Immer

gehört dir alle Zeit
solang du lebst
solang du stehst in der Zeit
immer
gehört dir das ganze Leben
solang du atmest
solang du erfüllt bist von Leben



'Tag-Traüme

 treiben dich weiter
treiben dich
zum Ort der Visionen
zur Vorstellbarkeit
dessen
was unvorstellbar




Unsere Welt

ein Stern unter Sternen
dein Augenaufschlag
ein Moment Wachsein
eine Sekunde Weltsicht
unter fortziehender Zeit
Fuß zu fassen im Dasein



(Haiku)

andere Menschen
als jene um dich herum
sind nicht zu haben




Glück

Dem Glück auf der Spur bleiben
dem Lebensglück
zu seinen Quellen finden
den sprudelnden
hinter dem Tag
zu schöpfen ein Glück
das dich beschwingt
weit über den Tag

Die Leere die Fülle

das Nichts das Alles
so weit auseinander
so nah beieinander
wo du anhältst mitten am Tag
zu erfassen die Fülle
hinter der Leere
das Alles hinter dem Nichts





Herauswachsen

aus den Anfängen
aus den ersten Gehversuchen
dem ersten Laufschritt des Verstehens
weiterwachsen in eine Luftschicht
die dich beflügelt
anzukommen im Sein




Horchen

in den Wind der Zeit
wie er sich verzettelt
wie er sich sammelt
zum Sturm

wie er sich legt
auf dein Lachen
wie er dich hochtreibt
aufzubrechen

zu neuen Zielen




Eisregen

Als der Eisregen kam
floh ich unter ein Dach
schlug Feuer
aus meinen Gedanken
mit warmer Stirn
zu trotzen der Kälte



Gewissheit

Wo Gewissheit
dir wächst
wird dein Herz weit

sekundenlang
findet Platz darin
die pulsierende Welt




Gedanken

unhörbar
ihr Flügelschlag
über den Stunden
unsichtbar ihr Lichtnetz
rund um den Tag




Das Leben

einsame Fahrt übers Meer
immer neu anzulegen
an kleinen Inseln
der Freundschaft




Im Liegen

wag ich die weitesten Wege
durchquere Flüsse und Meere
bezwinge leichtfüßig Berge
überspringe Zäune zu Dir





Das Fremde in mir

schau ich in den  Spiegel
seh ich mein Gesicht
wie ein fremdes mir gegenüber
          Stirn und Nase und Mund
          Augen die mich erinnern
          an jemand der ich nicht bin
da fließen Linien und Spuren
durch mich hindurch
da lacht ein Onkel mich an
ein Bruder zwinkert mir zu
eine Tochter wohnt auf der Stirn
           wer bin ich  im Spiegelportrait
            mir fremd   mir vertraut
            ich  wachse weiter auf mich zu
            im Spiegelbild der Welt

Selbst Welt sein

mitten in der Welt
selbst Welt sein
die Welt zu bestehen
auf festen Füßen

Manchmal

 erneuert sich die Welt
von einer Minute zur anderen
fallen Mauern
eingeschränkten Seins
öffnen  sich  Grenzen
zum Gegenüber

Die Nische

hinter der Hektik
für den Freilauf
der Gedanken
mitten am Tag
aufzumischen
dein Leben mit Träumen
um wach zu werden



Jeder Mensch

 sagst du
„ist wie alle Menschen“
keiner fällt aus dem Spiel
jeder bist Du
und jeder bin Ich
jeder erfährt
was jeden betrifft
jeder ist sich fern
ist sich nah
jeder Mensch
„ist wie alle Menschen“
des Nachts im Nirgendwo
am Tag im Überall
im Gestern im Heute
tot oder lebendig
im Einssein
in der Trennung
in der Fremde
in der Nähe
jeder Mensch
„istwie alle Menschen“




Den Schatten

 in dir wahrnehmen
das Fremde
das dich schreckt

 Unverständliches
zu verstehen
in deinem Gegenüber




Das Fremde

 ist immer auch dein Double
die andere Seite deines Seins
du bist nicht nur Du
das Fremde wohnt in dir
du ringst mit ihm
du fällst zurück
du überspringst dich
verwandelst dich
bleibst in Bewegung
wagst dich weiter
fliegst dir voraus in die Ferne
aus neuem Blickwinkel
zu erfassen das Fremde
Freund zu werden mit ihm




Der Schlussakkord

 Einen Punkt setzen
nach dem Satz
dem Abschnitt
der Episode
einen Schlusspunkt
der abrundet
der weiterdrängt
zum Schlussakkord





Stehen lassen

was nicht zu fassen
nicht zu verstehen
hoffen
gegen allen Widerschein
es möge gut so sein!



Dein Leben

 wie ein Theaterauftritt
die Rolle die du spielst
die dir zufällt
die du wählst
in dieser Rolle
unverwechselbar werden
im bunten Wechselspiel
eindeutig in der Vieldeutigkeit
verrauschender Szenen





Der Künstlerblick

Der Blick aus der Distanz
der Blick der sezierende
auszumachen
was Sache

der Künstlerblick

Der Blick aus der Nähe
der Blick der heilende
auszumachen
was möglich




Wie geht das

in sich gehen
sich lösen aus Lähmendem
den Dingen ihren Lauf lassen
im Leisegang abwarten lernen
bis wieder aufblüht
was unter dem Winter gelegen




Dieser Tag

wie jeder andere
und doch
ein seltsam anderer
eine kleine Schleuse
die sich öffnete
Wasser zu versprühen
ins Offene
Berührung über Bild und Wort
unsichtbare Fäden
verknüpft zum Netz
neuer Verständigung




Ausstellung

Fundstücke aufgehoben
in der Sprache der Bilder

Augenblicksblüten gebannter Zeit
und dahinter Musik




Neujahr

wer neu anfängt
muss aufhören können
muss ein Ziel haben
vorwärts schauen
neue Wege ausloten
Schritte wagen
in die Weite der Ungewissheit
gepackt von der Gewissheit
dass Menschlichkeit
die Welt bewegt




Glaub mir

das Wort
das beflügelnde
hat zu aller Zeit
Verzagte hochgezogen
zum zündenden Flug




So leicht

verlierst du dich
aus den Augen
unterwegs

wo wäre ein Ort
sich wieder
einzusammeln




Glastür

Eine Glastür das Alter
bin unversehens
hineingelaufen
gehe vorsichtiger fortan




Gold

Nach
Brüchen
nach
Beben
Bruch-
stücke
Gold
im Gesiebe




Mit Grenzen

bewusst umgehen
Grenzen wahrnehmen
als Signale des Lebens
als Wahrzeichen
wichtiger Einschnitte


 
Tore aufstoßen

Wie viele Tore stößt du auf
um  Eigentliches zu erkennen
wie viele Länder durchstreifst du
um dein land zu finden
wie viele Träume träumst du
um anzukommen im Tag
der dein Tag ist
hinter allen Toren















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